Der Konzertveranstalter Deag verschafft sich mit einer Mittelstandsanleihe in einer Größenordnung von 20 Millionen Euro frisches Kapital. Die Anleihe mit attraktivem Zins erfährt damit auf dem Markt offenbar so etwas wie ein Comeback. Im Vergleich zu früher gibt es eine kleine Änderung: Das Papier wird nun eindeutig als das bezeichnet, was es seit jeder ist: ein Investment mit hohem Zins und entsprechendem Risiko.
Hohe Nachfrage der Mittelstandsanleihe führt zur frühzeitigem Ende der Zeichnungsfrist
Auffallend ist die hohe Nachfrage nach dem Wertpapier. Die Zeichnungsfrist konnte früher als ursprünglich geplant beendet werden. Begleitet wird die Mittelstandsanleihe von der IKB. Sie setzt für das erste Investment der Deag einen Zins von sechs Prozent fest und orientiert sich damit am oberen Ende der Preisspanne. Sie lag planmäßig in einem Bereich von 5,25 Prozent bis sechs Prozent. Vom Markt wird das Papier der Deag als Hochzinsanleihe eingeordnet, der spekulative Charakter geht aber deutlich daraus hervor.
Schaut man sich die Bilanz der Deag an, wird deutlich, wie es zu dieser Einschätzung kommt. Die Eigenkapitalquote beträgt gerade 12,5 Prozent, und das Volumen der Anleihe ist im Vergleich zu den finanziellen Verhältnissen des mittelständischen Unternehmens enorm hoch. Es ist vergleichbar wie die gesamte Summe der Schulden aus Krediten und Anleihen, die die Deag zum Ende des letzten Geschäftsjahres ausgewiesen hatte.
Die Summe der Mittelstandsanleihe liegt bei 20 Millionen Euro, die Gesamtsumme der Schulden betrug seinerzeit 22,5 Millionen Euro. Somit richtet sich die Fremdfinanzierung in Zukunft ausschließlich auf ein einziges Finanzierungsinstrument aus. Außerdem machte das Unternehmen in der letzten Zeit eher mit verfehlten Geschäftszielen auf sich aufmerksam und sorgte für ein wenig Unruhe bei den Anlegern. Eine Analyse der FAZ zeigte aber, dass die Deag durch einen hohen Bestand an Liquidität zum Ende des Jahres ein Nettofinanzvermögen auswies.
Analysten sehen die Gefahr, dass sich dies angesichts der neuen Anleihe ändern könnte. Dem Deag-Management ist klar, dass es angesichts der dünnen Masse ein Eigenmitteln halten muss, was es mit der Mittelstandsanleihe verspricht. Die geplanten Zukäufe sollten geräuschlos über die Bühne gehen und den gewünschten Erfolg bringen. Sonst könnte sich die Negativentwicklung der Umsätze aus dem letzten Jahr im zweiten Halbjahr entgegen der bisherigen Tendenz fortsetzen.
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